Kieselrot Vortag
Kieselrot wirtschaftlich untersuchen und sanieren – offenes Gespräch mit der Erfahrung aus 80 Projekten
Beim Bildungszentrum für die Entsorgungs- und Wasserwirtschaft wurde von Herrn Dr. Dreschmann die Erfahrungen aus ca. 80 Projekten zur Untersuchung und Sanierung von Kieselrotflächen (Altlasten) mit einem Kieselrot Vortrag vorgestellt.
Wichtig ist bei Kieselrotkontaminationen die richtige Untersuchung der kontaminierten Fläche. Durch eine präzise Ermittlung der Schadstoffverhältnisse bei der zu sanierenden Fläche, können Nachträge bei der Sanierung vermieden werden. Die Untersuchungsergebnisse sind die Basis zur Planung und Sanierung. Mehrkosten in der Sanierungsphase können vermieden und die Sanierung kann sogar zum wirtschaftlchen Erfolg für den Auftraggeber werden.
Schichten bei einem Tennen-Sportplatz
Bei den Untersuchungen und der Sanierung sollte auch das Umfeld mit betrachtet werden – Kontaminationen haben die Eigenschaft sich nicht nur „ortsgebunden“ zu verhalten, sondern übergreifend zu wirken. Bei Kieselrotaltlasten werden über die Wirkungspfade Wasser und Luft üblicherweise über Jahrzehnte Kontaminationsfahnen und Kontaminationen im Umfeld gebildet, die unbedingt untersucht und mit saniert werden müssen.
Historie: Kieselrot in Marsberg
Im Jahr 1991 wurden im Rahmen von Untersuchungen an Spiel- und Sportplätzen in Tennenbelägen von Tennenplätzen Dioxingehalte in teilweise extremer Höhe festgestellt. Hierbei handelte es sich um rote Schlacke aus dem Tagebau in Marsberg.
Die ehemalige Stadtberger Kupferhütte liegt in Nordrhein-Westfalen im östlichen Teil des Hochsauerlandes am Ortsrand der Stadt Marsberg. Die sanierten Flächen waren in Niedermarsberg zwischen der Mühlenstraße und dem Bach „Glinde“ auf dem Gelände der ehem. Stadtberger Hütte – auch bekannt als Leuchtenglashütte.
In den Jahren 1937 bis 1945 sind bei der Kupferproduktion der Stadtberger Hütte rotbraune Schlackerückstände angefallen, heute unter dem Namen Kieselrot bekannt. Weiterhin sind bei der damaligen Verhüttung die Rauchgase durch einen unterirdischen Fuchs auf den gegenüber liegenden Berg abgeleitet worden. Hierdurch ist es dann durch den Flugstaub auf den Wiesen zu einem erheblichen Sterben bei den Tieren im Umfeld der Hütte gekommen.
Die Schlacke war bei der Aufbereitung der sulfidisch gebundenen, kohlenstoffreichen Erze nach dem „Röstlaugeverfahren“ entstanden. Mit diesem damals neuen Verfahren der chlorierenden Röstung war der stillgelegte Kupferbergbau in Marsberg in den Jahren 1936 bis 1945 wieder aufgenommen worden.
Aufgrund seiner gleichförmigen Korngröße und seiner Stabilität wurde die rote Schlacke als Baustoff für die Tennen Beläge von Sportplätzen sowie auf Wegen eingebaut.
Im Umfeld des Schornsteins zeigte die Gefährdungsabschätzung, dass im Boden bis in Tiefen von ca. 1,5 m PCDD/F‑Konzentrationen zwischen 20.000 und 733.000 ng I-TE/kg anstanden, lokal sogar bis in Tiefen von ca. 5 m PCDD/F-Konzentrationen bis 1.100.000 ng I-TE/kg. Oberflächennah schwankten die Kupfer-Konzentrationen im Boden zwischen 230 und 7.900 mg/kg und die Zink-Gehalte agen bei max. 21.000 mg/kg.
Im benachbarten Wohngebiet schwankten die PCDD/F-Belastungen in den oberen 35 cm des Bodens zwischen 1.000 und 290.000 ng I-TE/kg.
Bei der Sanierung des Fuchses wurde der Flugstaub aus dem gesamten Fuchs am Hang des Wulsenberges ausgebaut (s. Fotos).
Fuchs Sanierung Fuchs Sanierung der Hütte
Im Stollen am Fuß des Tagebaus wurde eine kontinuierlich betriebene zweistufige Stollenwasseraufbereitung gebaut. Die Wasseraufbereitung besteht aus zwei Sedimentationsbecken, Prozessleitsteuerung, Hochwasserentlastung, Schlammstapelbehälter und Schlammentsorgung.
Wasserreinigung Schlammstapelbehälter Videoüberwachung
Die Schlacke war bei der Aufbereitung der sulfidisch gebundenen, kohlenstoffreichen Erze nach dem „Röstlaugeverfahren“ entstanden. Mit diesem damals neuen Verfahren der chlorierenden Röstung war der stillgelegte Kupferbergbau in Marsberg in den Jahren 1936 bis 1945 wieder aufgenommen worden.
Aufgrund seiner gleichförmigen Korngröße und seiner Stabilität wurde die rote Schlacke als Baustoff für die Tennen Beläge von Sportplätzen sowie auf Wegen eingebaut.
Kontaminationen in Marsberg
Die PCDD/F-Konzentrationen im reinen Kieselrot liegen bei ca. 80.000 ng TE/kg TS. Bei verdünntem Kieselrot sind auch Konzentration bis unter 1.000 ng ITE/kg TS möglich. Bei reinem Kieselrot handelt es sich um homogenes, durch Eisenoxidation rot gefärbtes Material im Korngrößenbereich der Mittel- bis Grobsandfraktion (∅ etwa 0,2 – 2,0 mm). Die Körner sind gleichförmig, gerundet und besitzen eine raue Oberfläche.
Marsberg im Sauerland – Kieselrotablagerungen
Im Flugstaub wurden in Marsberg bei der Sanierung Konzentrationen bis ca. 23.000.000 ng ITE/kg TS und im Sediment des Stollenwassers 1.550 ng ITE/kg TS analysiert. Über das Stollenwasser ausgetragenen Trübstoffe weisen eine mittlere Konzentration von ca. 300 ng I-TE/l aus.
Wichtig ist, dass bei zu sanierenden Kieselrotflächen durchaus hohe bis sehr hohe Konzentrationen auftreten können!
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