Schadstoffkataster und kontrollierter Rückbau
Rückbau eines mit Asbest und PAK kontaminierten Gebäudes mit anschließender Altlastensanierung
Im ersten Schritt wurde überprüft, ob Schadstoffbelastungen im Gebäude anstehen und ein Schadstoffkataster erstellt.
Die Untersuchungen ergaben Asbest in PVC-Platten (Flor-Flex-Platten) und im zugehörigen Bitumenkleber (Chrysotilasbest). Weiterhin wurde im Diatomeen-Leichtputzmörtel der Heizungsrohrleitungen Asbest ermittelt.
Teeranteile (PAK) wurde in der schwarzen Feuchtigkeitsisolierung hinter der Ziegelsteinvorwandschale, im Gussasphalt des Tanzsaales, in der Sperrschicht im Boden des Tanzsaales sowie in den Dachpappen der Anbauten festgestellt.
Für das Gebäude wurde ein Schadstoffkataster sowie Rückbau- und Entsorgungskonzept erstellt.
Rückbau
Das Gebäude wurde durch einen selektiven Abbruch vorsichtig und gleichzeitig exakt aus seinem Umfeld herausgearbeitet.
Das Konzept war: erst entkernen, dann Höhe abtragen, anschließend die an das Nebengebäude angrenzenden Wände und Decken trennen und zum Schluss den Rest vorsichtig von oben nach unten runterbrechen. So bildet die Abbruchstatik die Grundlage für eine fehlerfreie Abbruchtechnologie.
Bei den Abbrucharbeiten wurde mit der Entkernung des Gebäudes begonnen. Dazu wurden zunächst die verbliebenen Neonröhren einschließlich der zugehörigen Kondensatoren ausgebaut und zur Entsorgung bereitgestellt. Nachfolgend wurden die Heizkörper, die Bodenbeläge (Teppich, Parkett, PVC-Platten) mit Ausnahme der asbesthaltigen PVC-Platten im Erdgeschoss, die Leichtbauwände und Vorwandschalen aus Gipskartonplatten, die abgehängten Decken aus Gipskartonplatten und Heraklit einschließlich der Dämmungen aus künstlichen Mineralfasern (KMF) oder Styropor, die Wand- und Deckenverkleidungen aus Holz, die Innentüren mit Ausnahme der Feuerschutztüren, die Holzeinrichtungen sowie sonstige nichtmineralische Einbauten (z.B. Kunststoffleerrohre) rückgebaut. Die anfallenden Abfälle wurden getrennt nach Holz, Metall, Gipskartonplatten, Dämmstoffe aus künstlichen Mineralfasern (KMF) und sonstige nichtmineralische Abfälle (Kunststoff, Textilien, Teppich etc.) und zur Entsorgung bereitgestellt.
Im Rahmen der Holzentsorgung wurde entsprechend der Altholzverordnung Konstruktionshölzer für tragende Teile, Dachsparren, Fenster, Fensterstöcke und Außentüren sowie imprägnierte Hölzer aus dem Außenbereich der Altholzkategorie IV zugeordnet und als Holz, das gefährliche Stoffe enthält oder durch gefährliche Stoffe verunreinigt ist, entsorgt (AVV Nr. 170204*). Die übrigen anfallenden Hölzer wurden den Altholzkategorien A II/III zugeordnet.
Die Asbestabfälle wurden sach- und fachgerecht nach TRGS 519 verpackt und entsorgt. Die Arbeiten wurden bei der zuständigen Stelle der Bezirksregierung Köln angezeigt.
Im Anschluss an die Asbestsanierungsarbeiten wurden die Entkernungsarbeiten abgeschlossen. Dazu wurden die Heizungsanlagen einschließlich des Heizöltanks rückgebaut. Metallschrott wurde über den örtlichen Schrotthandel einem Recycling zugeführt.
Altlastensanierung
Ziel der Altlastensanierung war der Ausbau des kontaminierten Bodens im Innenhof bis auf den unbelasteten anstehenden Boden.
Der maschinelle Abtrag und Bodenausbau wurde mit Handarbeit kombiniert, um auch die restliche Kontamination im Randbereich zu entfernen. Kontaminierte Geräte wurden grundsätzlich gereinigt, bevor sie auf der bereits abgetragenen Fläche eingesetzt wurden.
Der ausgebaute Boden wurde entsprechend den Anweisungen des Gutachters im Verladebereich aufgeschüttet und verladen. Er wurde als loses Schüttgut in Sattelauflieger verfüllt, die im Weiß-Bereich an der Verladestelle standen.
Gründung
Zur Stabilisierung der Nebengebäude wurde nach dem Ausbau des kontaminierten Bodens Schluff / Lehm der Güteklasse Z 0 angeschüttet.Somit konnte der Boden für die Gründung verwertet werden.
Der Innenhof wurde anschließend mit Füllkies aufgefüllte und lagenweise verdichtet. Ein Lastplattenversuch nach DIN 18134 – 300 auf dem verdichteten Füllkies im Bereich der Stellfläche ergab ein Verformungsmodul von EV2 von 88,9 MN/m² und lag damit deutlich über dem geforderten Wert von 60 MN/m².
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